Grusswort Eva Herzog
Buchvernissage «Marcel Tanner. Ein Pionier der Globalen Gesundheit»
21.5.2025, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Lieber Marcel, liebe Gäste
Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, Sie heute als Präsidentin des Kuratoriums des Swiss TPH zur Buchvernissage zu begrüssen. Wir würdigen einen Menschen, der wie kaum ein anderer die globale Gesundheit mitgeprägt hat: Marcel Tanner.
Auch ich stehe heute hier, weil mich Marcel mit seiner bodenständigen Art und seinem ganzheitlichen Ansatz begeistert hat. Die Globale Gesundheit kommt nur voran, wenn man auch die ökonomischen, kulturellen und sozialen Gegebenheiten berücksichtigt. So kann sich auch eine Historikerin für die Bekämpfung von Malaria interessieren... Dasselbe ist ganz offensichtlich dem Historiker Lukas Meier – dem Autor dieses Buches – passiert, dem ich herzlich zu seinem gelungenen Werk gratuliere.

Schon das Inhaltsverzeichnis deutet darauf hin, dass wir hier mehr als eine Biographie vor uns haben. Es ist auch ein Buch, das uns das weite Feld der globalen Gesundheit anschaulich näherbringt. Spannend zu lesen anhand des Lebens von Marcel.
Marcel Tanner hat das Swiss TPH, wie wir es heute kennen, massgeblich geprägt, die enorme Wachstumsphase zu einem Institut mit heute fast 1000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt.
Darüber hinaus hat er auch die globale Gesundheit mitgestaltet – mit wissenschaftlicher Exzellenz, praktischer Erfahrung, politischem Gespür und der Überzeugung, dass Veränderung nur durch gemeinsames Lernen gelingt. Das ist bei ihm keine Floskel, Marcel lebt das wirklich.

Als Direktor hat er das Swiss TPH strategisch weiterentwickelt und so beispielsweise die Erfahrungen zu Tropenkrankheiten mit Public Health zusammengeführt – ganz im Sinne eines systemischen Ansatzes. Heute ist das Swiss TPH das grösste Public Health Institut der Schweiz mit Projekten in über 100 Ländern. Wie passen die «Stumpen» dazu, die im Buch auch prominent vorkommen? Zur Abwehr von Mücken, würde ich sagen....
Marcels Leben, sein Wirken und der Impact, den das Swiss TPH mit seiner Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten erzielt hat, sind für mich leuchtende und motivierende Zeugnisse dafür, dass sich die internationale Zusammenarbeit lohnt, dass sie Erfolge zu feiern hat. Das ist heute besonders wichtig, wo dafür die Mittel überall drastisch gekürzt werden und noch gekürzt werden sollen. Oft auch mit dem Argument, es seien ja keine Verbesserungen zu sehen. Das stimmt ganz einfach nicht, die Fakten sprechen klar dagegen.
Lieber Marcel, im Namen des Kuratoriums und auch ganz persönlich: Danke für deinen unermüdlichen Einsatz, deinen Mut zur Verantwortung und deinen Glauben an das Gemeinsame! Dein Wirken inspiriert Generationen – und verpflichtet uns alle, den Einsatz für globale Gesundheit weiterzuführen.