Eröffnung des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel
Grusswort von Eva Herzog, Präsidentin von LiteraturBasel
Freitag, 17. November 2023, Volkshaus
Sehr geehrter Herr Grossratspräsident
Liebe Mitglieder nationaler und kantonaler Parlamente
Liebe Katrin Grögel, Leiterin der Abteilung Kultur
Liebe Marion Regenscheit, Annina Niederberger und Team des Festivals
Liebe Katrin Eckert, Leiterin von LiteraturBasel
Sehr geehrte Damen und Herren und Lesebegeisterte
Ein Literaturfestival ist ein Ort, an dem Autor:innen und Leser:innen zusammenkommen, gemeinsam Literatur feiern und in die Vielfalt der Worte einzutauchen. Und das haben wir vor an diesem Wochenende: In Literatur eintauchen und uns von der Schönheit des Erzählens begeistern zu lassen.
Literatur bringt uns dazu innezuhalten, zuzuhören und zu reflektieren. Und das finde ich insbesondere heute äusserst wichtig, wo Waffen Worte ersetzen:
Dass wir innehalten. Dass wir einander zuhören. Dass wir reflektieren.
Bücher können uns dazu bringen, Perspektiven zu wechseln, Empathie zu empfinden, Toleranz zu kultivieren und die Vielfalt des menschlichen Lebens zu schätzen. Bücher erweitern unseren Horizont. Sie ermöglichen es, uns in die Lage anderer hineinzuversetzen. Sie lassen uns die Welt durch ihre Augen sehen.
Gerade deshalb sind Literaturfestivals und Literaturhäuser als Orte des Innehaltens, Zuhörens und Reflektierens so wichtig.
Ich – Du – Wir ist das Fokusthema des diesjährigen Festivals.
Das umfasst wesentliche Dinge:
Was die schreckliche Realität ist, wird uns angesichts der aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten gerade schmerzlich bewusst.
Umso weniger verstehe ich die populistischen Tendenzen, die auch bei uns Raum greifen. In unserem privilegierten Land.
Neben der Unterstützung der Ukraine ist jetzt ein klarer Positionsbezug gegen jeglichen Antisemitismus gefragt, eine klare Verurteilung des Massakers durch die Hamas vom 7. Oktober - und für alle Seiten in diesem komplizierten Konflikt muss die Einhaltung des Völkerrechts gelten.
Liebe Literaturfreundinnen und Literaturfreunde
Wie immer widmet sich unser Festival solch grundlegenden Themen.
Unser Festival ist Moment des gemeinsamen Nachdenkens. Aber auch des Geniessens und Schwelgens in guter Literatur.
Ich freue mich, dass Sie alle hier sind. Begierig auf das Programm der nächsten Tage, das Sie sicher schon mit Vorfreude studiert haben.
Damit wir auch künftig ein so reichhaltiges Programm hier am Festival und auch übers ganze Jahr im Literaturhaus bieten können, brauchen wir ausreichend Mittel.
Es ist uns ein grosses Anliegen, den Autor:innen faire Honorare bezahlen zu können. Hier freue ich mich besonders, dass es mit vereinten Kräften gelungen ist, in der aktuellenKulturbotschaft des Bundesrates als Schwerpunkt zu verankern, dass soziale Sicherheit der Kulturschaffenden verbessert wird. Einige der Akteur:innen sind heute hier im Saal.
Dafür hat sich auch Basel-Stadt hartnäckig eingesetzt. Und ist offenbar nun auch bereit, seinerseits einen Beitrag zu leisten. Dafür danken wir herzlich.
Was aber dazu kommt: Wie alle anderen Kulturbetriebe und natürlich weiteren Branchen sind wir mit steigenden Kosten konfrontiert – für Miete, Technik, Material oder Unterbringung der Künstler:innen.
Doch keine Angst, ich gehe jetzt nicht mit einem Kässeli rum! Und ich erwarte auch nicht, dass Katrin Grögel gleich einen Check unterschreibt. Wobei wir uns da natürlich nicht dagegen wehren würden…
Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles tun werden, um Ihnen auch in den kommenden Jahren diese Vielfalt an Veranstaltungen anbieten zu können. Und dafür zu sorgen, dass verschiedene Stimmen und Perspektiven zusammenkommen, dass ein kultureller Austausch stattfindet.
Hiermit wünsche ich uns allen ein bereicherndes Festival – voller Entdeckungen, Erkenntnisse und vor allem voller Geschichten, die uns bewegen und vereinen.
Gerne übergebe ich nun an Katrin Grögel, Leiterin der Abteilung Kultur von Basel-Stadt.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
EH/17.11.2023