Offizielle Eröffnung der Kulturkirche Paulus am 24./25. September 2022

Grusswort von Ständerätin Eva Herzog, Vorstandsmitglied der Parlamentarischen Gruppe Musik vom 24. September 2022

 

Sehr geehrte Frau Grossratspräsidentin, liebe Jo

Sehr geehrter Herr Regierungsrat, lieber Kaspar

Sehr geehrte Frau Landratspräsidentin, liebe Lucia

Liebe Verantwortliche von der Kulturkirche Paulus, Bruno Lötscher und David Rossel

Lieber Herr Kirchenrat Stefan Maurer

Geschätzte Anwesende

 

Ich habe aus verschiedenen ganz persönlichen Gründen sehr gerne zugesagt, heute ein paar Worte zu Ihnen sprechen zu dürfen bei der Eröffnung der Kulturkirche Paulus.

 

Ich war schon an einigen sehr schönen Anlässen in dieser Kirche, nicht zuletzt der Maturfeier meines älteren Sohnes!

 

Und wenn die „Männerstimmen“ rufen, bin ich immer gerne dabei, sie haben vor 9 Jahren am 90. Geburtstag meines Vaters ein wunderbares Konzert gegeben, und er wäre auch heute gekommen, wenn ihm der Konzertstart um 20h nicht etwas zu spät wäre. Aber er bleibt ein Fan!

 

 

Die Pauluskirche, an dieser tollen Lage, umgeben von viel Grün und immer mit herrlichen Blumen – und für mich auf dem Nachhauseweg gelegen vom Bahnhof... ist ein für mich durchwegs positiv besetztes Haus. Ich freue mich sehr, dass die ehemalige Kirche durch die Gründung des Trägervereins „Kulturkirche Paulus“ ein öffentlicher Ort bleibt und als Kultur- und Chorzentrum Ihren Platz in der Musikstadt Basel einnehmen wird.

 

Basel ist eine bedeutende Musikstadt, mit der Musikakademie, wo Menschenaus der ganzen Welt studieren und unterrichten, mit den exzellenten Orchestern, mit unserem Musiksaal, der zu den weltbesten gehört – sicher werden die folgenden Redner:innen dazu mehr und Kundigeres sagen, auch gerade zur Bedeutung der Chormusik, das Gesangs, wofür ja beide Expertise haben.

 

Musik war immer wichtig für mich, ist es bis heute, Musik ist Emotion – für mich aber auch immer wieder ein Wunder, wie die Ideen entstehen für herrliche Melodien und ich bewundere auch einfach das Handwerk! Die Beherrschung eines Instruments, den Klang von Stimmen, unerreichbar für mich.

 

Deshalb habe ich auch zugesagt, im Vorstand der Parlamentarischen Gruppe Musik mitzumachen, zusammengesetzt aus National- und Ständerät:innen, die in ihrer politischen Arbeit auch für die Anliegen des Musikbereichs eintreten. Einmal pro Session findet ein Anlass statt zur Diskussion eines aktuellen musikpolitischen Themas, das die Möglichkeit gibt zu direktem Austausch zwischen Musikschaffenden und der Politik.

 

 

 

Wie bereichernd Musik ist, wurde mir vor einer Woche wieder einmal bewusst. Ich war an der Verleihung der Schweizer Musikpreise in Lausanne und war tief berührt von den musikalischen Kostproben, aber auch von den Worten der ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler, mit denen sie über ihre Musik sprachen.

 

Es war ein wohltuender Kontrapunkt in meinem Alltag, der neben nicht immer ganz so wichtigen Politthemen doch auch mit schweren Themen befrachtet ist:nach Corona nun Krieg in Europa, Energiemangellage und Inflation – und dies begleitet von der Tatsache, dass Menschen mit geringen finanziellen Polstern immer stärker betroffen sind von Krisen.

 

Die Fragilität des Lebens vieler Künstlerinnen und Künstler hat sich während Corona stark gezeigt. Und es freut mich deshalb, dass sich auf Bundesebene, langsam etwas zu regen scheint in Richtung von Verbesserungen für die soziale Absicherung von Kulturschaffenden. Es werden nicht nur neue Berichte geschrieben, das Thema soll auch in die nächste Kulturbotschaft einfliessen, hoffen wir, dass dann auch Taten folgen.

 

Basel ist immer wieder Vorreiterin in unterschiedlichsten wichtigen Fragen, das weiss ich jetzt noch besser als früher! So haben wir schon seit 2017 ein Energiegesetz, wie es auf nationaler Ebene letztes Jahr gescheitert ist. Entsprechend stehen wir als Kanton besser da als andere, was aktuelle Preissteigerungen beim Strom betrifft. Und auf sozialem Gebiet gehen wir auch oft voran – so werden auch jetzt Modelle entwickelt für die bessere soziale Absicherung von Kulturschaffenden, die vielleicht Modellcharakter für andere Kantone oder gar die nationale Gesetzgebung erhalten können – wer weiss.

 

Jedenfalls freue ich mich mit Ihnen über die Eröffnung dieses schönen Ortes, über die neue Bestimmung, die diese Kirche erhält und danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 

EH/24.9.2022