Über mich

1968 war ich erst sieben Jahre alt. Zu meiner Mittelschulzeit in den 70er Jahren gehörte die Musik von Woodstock, Hippie-Kleidung, selbstgeschneiderte Hosen aus Reststoffen und das Engagement im Jugendhaus wie auch im Dritte Welt-Laden in Pratteln. Der Gedanke des alternativen Handels hat für mich nichts an Aktualität verloren: Direktimport und bessere Bezahlung der Produzent:innen und Hilfe zur Selbsthilfe. Ich hatte immer das Bedürfnis mich gesellschaftlich zu engagieren, Parteipolitik war hingegen noch kein Thema.

Weltpolitik prägte mein politisches Engagement als Studentin in den 80er Jahren, neben der Entwicklungshilfe auch die Friedensbewegung. Den Einstieg in die Lokalpolitik fand ich in den 90er Jahren als Mitglied des Leitungsteams der Kulturwerkstatt Kaserne in Basel, wo ich neben der Programmierung von Lesungen und Diskussionen für die Verankerung der Kaserne in der Kulturpolitik der Stadt verantwortlich war. Um Bildungspolitik ging es anschliessend bis 2004 als administrative Mitarbeiterin im Vizerektorat Forschung der Universität Basel.

1999 kandidierte ich für die SP erfolgreich für den Verfassungsrat von Basel-Stadt und fand als Präsidentin der Kommission Finanzverfassung Geschmack am Thema Finanzpolitik. 2000 wurde ich in den Grossen Rat gewählt und konnte als Mitglied der Bildungs- und Kulturkommission meine früheren Schwerpunkte fortsetzen. 2004 wurden Guy Morin von den Grünen und ich neu in den Regierungsrat von Basel-Stadt gewählt und bildeten zusammen mit den bisherigen Barbara Schneider und Ralph Lewin die rot-grüne Mehrheit, die wir bis 2020 verteidigen konnten.

Während 15 Jahren habe ich als Regierungsrätin von Basel-Stadt erfolgreich das Finanzdepartement geleitet. Als Exekutivmitglied habe ich gelernt, zwischen Einzelinteressen zu vermitteln und auch in schwierigen Ausgangslagen Lösungen und tragfähige Kompromisse zu finden. Ich verfolge eine nachhaltige, lösungsorientierte Politik, die nicht auf Effekthascherei aus ist. Gleichzeitig haben sich die Werte nicht verändert, die mich leiten, seit ich als Teenager angefangen habe, mich gesellschaftlich zu engagieren: Alle Menschen sollen in Würde leben können und ein Auskommen haben, das ihnen dies erlaubt. Soziale Gerechtigkeit und gegenseitigen Respekt erachte ich als wichtigste Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben.

Seit 2019 vertrete ich den Kanton Basel-Stadt im Ständerat. Nach einer ersten, bewegten Legislatur (siehe dazu meine Sessionsberichte) möchte ich die Arbeit in der «Chambre de réflexion» fortsetzen. In einem mehrheitlich bürgerlichen Parlament sind Erfolge nur mit viel Fleiss, Dossierkenntnis und gegenseitigem Vertrauen über die Parteigrenzen hinweg zu erreichen. Von mir wird man weiterhin keine «laute» Politik bekommen – ich werde hartnäckig die Standesinteressen von Basel-Stadt verfolgen, mich für Gleichstellung zwischen den Geschlechtern einsetzen, für Bildung und Forschung, für soziale Gerechtigkeit, für eine wirksame Klimapolitik, für die Anliegen der Städte als Motoren von Innovation und Wirtschaft, für eine offene Schweiz und für eine gute Zusammenarbeit mit Europa.