«Wohnen» – ein Grundbedürfnis

Negativzinsen, Land und Immobilien als sichere Anlagen und der Trend zurück in die Stadt haben insbesondere in den Städten in den letzten Jahren zu tiefen Leerstandsquoten und steigenden Mieten geführt, die Bodenpreise sind geradezu explodiert. Auf dem Land hat die Suche nach Immobilien als Anlageobjekten hingegen teilweise zu einem Überangebot an Wohnraum geführt. Ob die Coronakrise langfristig wiederum eine Flucht aufs Land bewirkt, wird sich zeigen.

Genossenschaften auf Basis der Kostenmiete stellen ein Gegenmittel dar gegen die Preisentwicklungen des Marktes, sie garantieren preisgünstige und langfristig konstante Mieten. Als Präsidentin von Wohnbaugenossenschaften Schweiz (wbg) setze ich mich für genossenschaftliches Wohnen ein. Diese nachhaltige Wohnform steht für preisgünstige Mieten unterhalb des Marktpreises, sie reagiert auf sich ändernde Bedürfnisse des Zusammenlebens (Generationenwohnen, Clusterwohnen) und setzt sich hohe ökologische Ziele durch Reduktion des Energieverbrauchs, die Verwendung umweltschonender Materialien, alternative Produktion von Strom und Heizwärme etc.

Auf Bundesebene setze ich mich für einen Ausbau der Fördertöpfe des Bundes ein (Fonds de Roulement, EGW-Kredite). Prüfenswerte erscheinen mir ausserdem Vorkaufsrechte für Kantone und Gemeinden bei der Abgabe von Land von Bundesbetrieben, wie dies  bei nicht mehr benötigten Immobilien und Grundstücken der Armee heute schon der Fall ist.